Bio

                   Biografie von Britney Spears

A new star is born
Am 2. Dezember 1981 erblickt Britney Jean Spears als zweites Kind ihrer Eltern Jamie und Lynne Spears in McComb (Mississippi) das Licht der Welt. Zusammen mit ihrer Familie wächst sie in Kentwood, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Louisiana, auf. Bereits als kleines Kind scheint sie genau zu wissen, was sie später einmal werden will: Popstar. Ihre Familie ertappt sie häufig dabei, wie sie vor dem Spiegel im Badezimmer Lieder von Madonna nachsingt und sich dabei selbst beobachtet. Um Britneys Talent zu fördern, stimmen die Eltern ihrem Wunsch zu, Tanzstunden nehmen zu dürfen. So wird der Grundstein zu Brits späterer Karriere gelegt.

Von Kentwood nach New York
Ihre ersten Auftritte hat Britney bei örtlichen Tanzveranstaltungen, außerdem singt sie einige Jahre im Kirchenchor (Britney ist Baptistin). Mit 8 Jahren bewirbt sie sich als Moderatorin für den "Mickey Mouse Club" im Disney Channel in Atlanta, doch die Produzenten lehnen sie wegen ihres Alters ab. Dennoch wird der Produzent Jeff Fenster auf ihr Talent aufmerksam und vermittelt sie an einen Agenten in New York. Dort gefällt es Britney und sie zieht zusammen mit ihrer Mutter für drei Jahre in die US-Metropole.

Kinderstar im "Big Apple"
Britney bewirbt sich für das "Off Broadway Dance Center" und die "Professional Performing Arts School". 1991 tritt sie im Alter von 10 Jahren in der Off-Broadway-Show "Ruthless" auf, eine Comedy-Performance, die auf dem 1956er Thriller "The Bad Seed" basiert. Ein Jahr später folgen zwei Auftritte in der Talentshow "Star Search": Auf Anhieb wird sie strahlende Gewinnerin, beim zweiten Mal reicht es nur zu Platz 2. Aber Britney lässt sich nicht entmutigen - sie ist stark genug und weiß, dass sie für die Bühne bestimmt ist. Noch im selben Jahr tritt sie in diversen TV-Werbespots auf. Jetzt erfüllen sich nahezu all ihre Träume: Britney singt, tanzt und schauspielert auf der Bühne. Sie liebt New York, doch mit der Zeit vermisst Britney ihr Zuhause, ihre Familie (Vater und Bruder sind in Kentwood geblieben) und ihre Freunde. Brit verlässt die Großstadt mit ihrem hektischen Treiben und kehrt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Jamie Lynn, die in New York zur Welt kommt, in ihre idyllische Heimat zurück.

Ein Traum wird wahr
Britneys Karriere scheint beendet zu sein, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Doch es soll nur eine kurze Ruhepause auf dem Weg nach ganz oben sein. Wenige Monate später erkundigen sich die Produzenten des "Mickey Mouse Club" bei den Spears, ob Britney immer noch Lust habe, die Sendung zu moderieren. Sie laden die 11-Jährige zu einer Probe-Performance ein, von der sie so begeistert sind, dass Britney noch am selben Abend als jüngstes Mitglied dort aufgenommen wird, um die Show zu moderieren. Zusammen mit einigen anderen Kids, z.B. Justin Timberlake, JC Sanchez (beide sind heute Teil der Boygroup 'N Sync) und Christina Aguilera, tritt sie dort auf, performt und moderiert. Aber nur zwei Jahre später wird die Sendung wegen mangelnder Zuschauerzahlen abgesetzt und Britney zieht wieder zurück nach Kentwood.

Eine schwere Entscheidung: Schule oder Karriere?
Ein normales Leben ist von da an längst nicht mehr möglich. Vergeblich versucht Britney, die Zeit als Kinderstar zu verdrängen und wieder ein normales Teenager-Leben zu führen, doch eben dies wird ihr schon bald zu langweilig. Sie will einfach kein Durchschnitts-Teenager in einem Provinzkaff sein; ihr Wunsch ist es, berühmt zu werden, auch wenn sie dafür einige Sachen aufgeben müsste. Ihre Mutter erinnert sich an Britneys ehemaligen Agenten in New York und bittet ihn um Hilfe. Dieser bietet Britney einen Platz in der Girlband "Innosense" an. Aber sie ist nicht so ganz davon überzeugt, Teil einer Girlband zu werden und lehnt das Angebot ab. Stattdessen nimmt Britney ein Demo-Tape auf, das ihre Mutter an die Produzenten verschiedener Plattenfirmen schickt. Drei lehnen Britney ab. Nur eine Plattenfirma interessiert sich für die junge Britney: Jive Records. Es dauert nicht lange und Britney wird von Jive unter Vertrag genommen.

"...Baby One More Time"
Kein Zweifel, Britney ist talentiert genug, eine Solo-Karriere als Sängerin zu meistern. Sie fliegt nach Stockholm, um dort ihr Debüt-Album einzusingen. "...Baby One More Time" wird fast zeitgleich in Schweden mit Max Martin und in New Jersey/USA mit Eric Foster White aufgenommen. Das Produzenten-Duo erweist sich als Volltreffer, hatten sie doch bereits Stars wie Whitney Houston (Eric Foster White) und den Backstreet Boys (Max Martin) zu mehreren Hits verholfen. Britney muss eine Menge über das Singen und Aufnehmen von Songs lernen, aber ihr Wille hilft ihr, das Unmögliche möglich zu machen. Zu dieser Zeit wird der europäische Pop-Markt von zwei anderen Pop-Sensationen dominiert: Billie und Robyn. Aber die Produzenten suchen ein Mädchen, das einen weltweiten Erfolg schaffen könnte - und Britney soll die Auserwählte sein. Nur sie scheint das Potential und den nötigen Willen zu haben, die Sache durchzuziehen. Im Dezember 1998 ist es dann soweit: Ihre Debüt-Single "...Baby One More Time" wird in den USA veröffentlicht

Auf der Erfolgswelle
Niemand rechnet damals mit einem derartigen Erfolg des nahezu unbekannten Südstaaten-Girls. Doch Britneys erste Single und das gleichnamige Debüt-Album, das Anfang 1999 erscheint, schlagen zeitgleich auf Platz 1 der US-Charts ein - das gelang in der amerikanischen Musik-Geschichte bis dahin keinem anderen Künstler. Das dazugehörige Musikvideo (produziert von Nigel Dick) wird massenweise mit Awards ausgezeichnet, unter anderem für das "Beste Video" bei den MTV Europe Music Awards 1999. In Deutschland und Großbritannien gelingt Britney ebenfalls mit Single und Album der Sprung an die Spitze der Charts, sogar die Weltcharts führt der Titel wochenlang an. Ihre nächste Single "Sometimes" knüpft nahtlos an den Erfolg an und sorgt für einen weiteren Verkaufsschub des Albums, das bereits zu diesem Zeitpunkt ein weltweiter Millionen-Seller ist. Spätestens jetzt ist allen Musikkritikern klar, dass es sich bei Britney um keine Eintagsfliege handelt. Ihre dritte Single "(You Drive Me) Crazy" wird als Soundtrack für den gleichnamigen Kinofilm ausgewählt. Das dazugehörige Musikvideo, in dem auch zwei Schauspieler des Films (darunter Melissa Joan Hart, bekannt aus "Sabrina - The Teenage Witch") mitwirken, wird gleich mehrfach zusammengeschnitten, dementsprechend gibt es gleich drei verschiedene Versionen zu sehen. Wie schon die beiden Vorgänger schafft es auch "(You Drive Me) Crazy" in die Top 10 von Deutschland, Großbritannien und den USA. Fast zeitgleich bringt Britney ihr erstes Home-Video "Time Out with Britney Spears" heraus, in dem man unter anderem Backstage-Interviews, die ersten drei Musikvideos und deren Making Ofs, sowie einige Live-Perfomances ihrer US-Tour bewundern kann. Als nach der ausgedehnten Tournee durch die USA eine neue Single erwartet wird, überrascht Jive Britneys Fans mit einem Single-Split: Für Europa wird "Born To Make You Happy" ausgekoppelt, in den USA und Australien erscheint die Ballade "From The Bottom Of My Broken Heart" (auch die dazugehörigen Musikvideos werden getrennt ausgestrahlt). "Born To Make You Happy" ist dabei deutlich erfolgreicher, steht europaweit im vorderen Bereich der Charts und wird in Großbritannien gar Britneys zweite Nummer 1. Mit "From The Bottom Of My Broken Heart" gelingt es ihr hingegen erstmals nicht, die amerikanischen Top Ten zu erreichen.

Britney und der Rest der Welt
Mit dem sagenhaften Erfolg werden die Medien auf das Phänomen Britney Spears aufmerksam. Zahllose Auftritte, Foto-Shootings und Posings für die Cover diverser Jugend-, Mode- und Starzeitschriften werden zum Alltag von Britneys Leben. Es dauert nicht lange, bis auch andere Produzenten den typischen Britney-Stil vermarkten wollen. So werden mit Christina Aguilera, Jessica Simpson und Mandy Moore drei weitere junge US-Girls ins Rennen geschickt, um Britneys Erfolg zu wiederholen. Sie versuchen zu singen, zu tanzen und auszusehen wie Britney, aber keine von ihnen kann Brits Ruf als "Teen-Queen of Pop" ernsthaft gefährden. Doch der Erfolg zeigt bald seine Schattenseiten: Die Medien versuchen fast ununterbrochen, das Image von Britney zu zerstören. Unzählige Gerüchte gibt es über sie zu hören oder zu lesen, von einer angeblichen Brust-Operation (ihre Verletzung während der Dreharbeiten zum "Sometimes"-Video sei nur ein Vorwand gewesen) über Liebes-Affären (Ben Affleck, Prinz William und - Dauerthema - Justin Timberlake von 'N Sync) und Beschwerden wegen ihres Auftretens für einen Teenager ("zu sexy") bis hin zu Playback-Vorwürfen. Im Internet entstehen zahlreiche Anti-Seiten, deren Inhalte von makaberen Scherzen über Brit und Unmengen an gefälschten Nacktfotos bis hin zu Mordaufrufen oder -drohungen reichen. Aber all das kann Britney nicht erschüttern. Sie bleibt das standhafte Girl, das sie immer war, und ihre Fans glauben an sie.

"Oops! Britney Did It Again"
Im Dezember 1999, genau ein Jahr nach der Veröffentlichung ihrer Debüt-Single, wird angekündigt, dass Britney die Arbeit an ihrem zweiten Album begonnen hat. Im April 2000 erscheint vorab die Single "Oops!...I Did It Again", Mitte Mai folgt das gleichnamige zweite Album. Erneut schafft sie den weltweiten Sprung nach ganz oben, Album und Single erobern wie ihre Vorgänger Platz 1 der Weltcharts. In den USA bricht das Album mit über 1,3 Millionen verkauften Exemplaren den Rekord der Erste-Woche-Verkäufe für eine weibliche Sängerin - wieder hat sie Musikgeschichte geschrieben. Ein neuer Rekord auch in Großbritannien: Britney ist die erste Sängerin, die im Jahr 2000 zwei Songs auf der Nummer 1 platzieren kann. Die Folge-Single "Lucky", in der die Schattenseiten des Ruhmes beschrieben werden, schafft es nach "...Baby One More Time" wieder auf Platz 1 der deutschen Charts und kann sich in der Jahreswertung unter den 10 meistverkauften Singles behaupten. Zwischenzeitlich erscheint mit dem Buch "Heart To Heart", eine Biografie, die Britneys Werdegang nachzeichnet und das Verhältnis zwischen sich selbst und ihrer Mutter Lynne beschreibt. Verkaufsmäßig steht es Brits CDs in nichts nach, in vielen amerikanischen Buchläden sind die Ausgaben binnen weniger Tage vergriffen. Bei den MTV Video Music Awards am 07.09.2000, die in der New Yorker Radio City Music Hall stattfinden, erregt Britney, die gleich vier Nominierungen erhält, großes Aufsehen mit ihrer äußerst freizügigen Performance. Zu Beginn ihres Auftritts trägt sie einen schwarzen Smoking mit Hut. Völlig überraschend reißt sie sich jedoch während ihres Auftritts - ein Medley aus "(I Can't Get No) Satisfaction" und einem rockigen "Oops!...I Did It Again"-Remix - die Kleider vom Körper um sich vor den Augen des jubelnden Publikums bis auf einen Glitzer-Bikini zu entblättern und damit einen atemberaubenden Bühnen-Strip hinzulegen. Und dann steht sie endlich an: die lang ersehnte Tour durch Deutschland...

Höhepunkt und tiefer Fall
17. Oktober 2000 - ein Datum, das viele Britney-Fans ihr Leben lang nicht vergessen werden. An diesem Tag gibt die Pop-Prinzessin in Bremen ihr erstes von insgesamt 10 Deutschland-Konzerten. Über Berlin, Stuttgart und München (sowie einigen Abstechern ins Ausland) kommt sie auch nach Leipzig. Brits dortiger Auftritt am 1. November unterscheidet sich nicht von den vorherigen, doch ihre Halloween-Party mit der Crew in der Nacht zuvor ist folgenschwer: Am Tag darauf sind nicht nur die Boulevard-Zeitungen voll von Fotos einer angetrunkenen Britney Spears, die bis dahin immer ihre Abstinenz vom Alkohol betont hatte. Alles Lüge? Über Nacht werden Zweifel an Brits weißer Weste laut, viele Fans sind irritiert von ihrem Star. Hat Britney etwa geflunkert? Die Ereignisse der nächsten Monate überschlagen sich: Ein für den 11. November 2000 geplanter Auftritt bei "Wetten, dass...?" wird erst auf den 09.12. verlegt, um wenig später ganz abgesagt zu werden. Offizielle Begründung: Britney sei völlig erschöpft und vor lauter Tourstress sogar erkrankt. Ihre Fans zeigen Verständnis, bis an Brits 19. Geburtstag die Bombe platzt: Während alle von ihr annehmen, dass sie daheim das Bett hütet und sich erholt, besucht Brit heimlich Konzerte von 'N Sync.

Am 02.12. (eben jener Geburtstag) taucht sie unvermittelt während der Show auf der Bühne auf, und zwar quicklebendig! Die Zuschauer sind baff. Ein Teil stimmt schließlich in 'N Syncs Geburtstagsständchen für Brit ein, doch es hagelt auch Pfiffe und Buh-Rufe für die Pop-Prinzessin. Bei all dieser Verwirrung gerät selbst der Erfolg ihrer neuen Single "Stronger" (Direkteinstieg auf Platz 6 der deutschen Charts) und ihr doppelter Triumph bei den Billboard-Awards zur Nebensache. In Deutschland gibt es zu dieser Zeit nur ein Gesprächsthema: die angekündigte Promo-Tour, die Brit absagen lässt, weil sie sich von der deutschen Presse schlecht behandelt fühlt. Dieser Schritt ist für nicht wenige Fans unerklärlich, gibt es doch auch in zahlreichen anderen Ländern böse Artikel in den Boulevard-Zeitungen, ohne dass dies Konsequenzen zur Folge hätte. Dann das Liebesgeständnis: Britney und Justin geben ihr jahrelanges Versteckspiel auf und bekennen sich zu ihrer gemeinsamen Liebe. Und wieder Irritationen bei den Fans: Warum wurde diese Beziehung so lang verheimlicht? Selbst wenige Wochen zuvor hieß es bei einer Pressekonferenz in Bremen, dass sie und Justin nur gute Freunde wären, aber kein Paar. Auch wenn die Beziehung der beiden Jungstars nach und nach von den meisten Fans angenommen wird - ein fader Beigeschmack bleibt wohl für immer...

Rio rockt und Britney wirbt für Cola
So turbulent, wie das Jahr 2000 aufgehört hat, so geht es auch Anfang 2001 weiter. Das neue Jahrtausend ist noch keine Woche alt, da kündigt sich ein musikalischer Paukenschlag an: Britney plane ein gemeinsames Duett mit Pop-Queen Madonna! Doch der Ankündigung folgen keine Taten, das Vorhaben wird - wie so viele davor - nicht verwirklicht. Zeitgleich verkündet der amerikanische Schuhriese "Skechers", dass man Brit als Werbezugpferd gewonnen hat. Es folgt die erste größere Preisverleihung des Jahres: Bei den American Music Awards am 8. Januar besticht Brit zwar durch einen mehrfachen Kleiderwechsel, einen Preis bekommt sie an dem Abend allerdings nicht. Dann geht es nach Südamerika, bei "Rock in Rio 3" tritt Brit neben zahlreichen anderen Acts vor 250.000 Fans auf. Und hier gibt es gleich zwei peinliche Missgeschicke: Nicht nur, dass sie von den Brasilianern ausgepfiffen und -gebuht wird, weil sie während ihrer Show die US-Flagge hissen lässt, sie bekommt während einer kurzen Pause auch noch einen Wutausbruch und beschimpft ihre Crew. Ein Bühnenarbeiter nimmt die gesamte Aktion auf Band auf und stellt den Mitschnitt ins Internet. Spätestens jetzt weiß jeder, der sich den Mitschnitt geladen hat, dass auch Pop-Prinzessinnen mächtig fluchen können. Doch all das ist bereits wenige Wochen später vergessen, als Brit beim Superbowl einen überzeugenden Auftritt hinlegt und der Cola-Gigant "Pepsi" Brit als neue Werbeträgerin vorstellt. Das Engagement von Britney wird mit der Rekordsumme von 95 Millionen Dollar versüßt, zudem sponsert "Pepsi" auch die kommende Tour. Darüber hinaus schreibt Britney zusammen mit ihrer Mutter Lynne nach "Heart To Heart" an einem weiteren Buch. "A Mother's Gift" kommt Anfang April 2001 in den US-Handel und wird zum Bestseller. In Deutschland erscheint das Buch unter dem Titel "Das Lied der Liebe".

Skandal-Video und Award-Vergaben
Wenige Wochen vor der Bekanntgabe ihres Deals mit "Pepsi" ist Brit bereits wieder schwer beschäftigt: In Florida dreht sie Mitte Januar das Video zu ihrer kommenden Single "Don't Let Me Be The Last To Know", der letzten Auskopplung ihres Albums "Oops!...I Did It Again". Clip und Single werden von den Fans mit Spannung erwartet, sind sie doch für ein knappes Jahr das letzte musikalische Lebenszeichen von Britney. Doch die Veröffentlichung des Videos verzögert sich, da die erste Endfassung geändert werden muss, weil einige Szenen für Brits Mutter zu gewagt sind. Der entgültige Clip ist einigen Leuten jedoch noch immer zu offenherzig: zahlreiche Kussszenen und das freizügige und körperbetonte Auftreten der Sängerin bringen dem Video Vergleiche mit Schmuddel-Filmen ein. Möglicherweise ist dieser "Skandal" aber auch nur ein geplanter Schachzug, der den Song kräftig pushen soll. Doch dem Ergebnis nach ist die Aktion umsonst: Die deutschen Top 10 werden erstmals nicht geknackt, nach nur einer Woche fliegt der Song sogar aus den Top 20 raus. In den USA erreicht die Single nicht einmal die Top 50. Bei der Vergabe der weltweit größten Musik-Awards herrschen gemischte Gefühle: Brit gewinnt zwar den "Echo" als "Beste Internationale Künstlerin", geht aber bei der Grammy-Verleihung und den "Brit Awards" jeweils leer aus.

Hollywood und Horror-Meldung
Im März beginnen für Britney die Dreharbeiten zu "Crossroads", ihrem ersten Kinofilm. Zwar wird sie neben 'N Sync bereits zuvor im Streifen "Longshots" zu sehen sein, doch der Gastauftritt als Stewardess dauert keine 30 Sekunden. Brits Film sorgt bereits während seiner Entstehung für Schlagzeilen: erst durch eine - später gestrichene - Szene, in der Brit nackt auftreten soll (allerdings mit dem Rücken zur Kamera), später durch den mehrfachen Wechsel des Titels. Ursprünglich als "Britney Spears Project" bezeichnet, heißt der Film später u.a. "What Are Friends For" und "Not A Girl", um letztendlich den endgültigen Namen "Crossroads" zu bekommen. Im Juni, der Film ist grad im Kasten, erschüttert eine Schreckensnachricht die Fan-Welt: Brit stirbt angeblich bei einem Autounfall in Kalifornien! Entsetzen, Ungläubigkeit, Erleichterung - die Meldung entpuppt sich als ein äußerst makaberer Scherz zweier Radio-Moderatoren aus Texas, die dafür gefeuert werden. Endgültiges Aufatmen als die Pop-Prinzessin wieder auf der Bühne zu sehen ist - wenn auch nur als Moderatorin beim "Wango Tango Festival". Anfang Juli fällt Britney die ehrenvolle Aufgabe zu, das populäre "Pepsi 400 NASCAR"-Rennen zu starten, wobei kritische Stimmen aufkommen, sie sei nur wegen des Deals mit "Pepsi" zum "Grand Marshal" ernannt worden. Wenig später geht es wieder ins Tonstudio, um die Arbeit am kommenden Album zu beenden. Im selben Zeitraum meldet eine deutsche Jugendzeitschrift, dass Brit eine Operation im Gesicht durchführen lies, bei der Nase und Wangenpartien verändert worden seien. Obwohl weder ein Dementi noch eine Bestätigung seitens Brit folgen, halten viele Fans das Gerücht für frei erfunden. Nicht zuletzt deswegen, weil es an wirklichen Beweisen fehlt und es keine derartigen Meldungen außerhalb Deutschlands gibt, schon gar nicht aus den USA. Dort macht Brit wieder musikalisch auf sich aufmerksam: Bei den MTV Video Music Awards (06.09.2001) stellt sie ihre kommende Single "I'm A Slave 4 U" vor, indem sie während ihres Auftritts eine echte Boa um den Hals trägt; einen Preis gewinnt sie allerdings nicht. Einen Tag später erfüllt sich dann ein Lebenstraum: Britney tritt gemeinsam mit Michael Jackson, dem "King of Pop", bei dessen 30-jährigem Bühnenjubiläum auf. Gemeinsam performen sie Jackos Hit "The Way You Make Me Feel". Doch nur ein paar Tage später gerät die scheinbar heile Welt aus den Fugen...

Terror und seine Folgen
New York, 11. September 2001: der Tag, den die Amerikaner wohl nie vergessen werden. Islamische Selbstmordattentäter kapern 4 amerikanische Flugzeuge und benutzen diese als tödliche Werkzeuge eines grausigen Plans: Innerhalb einer Stunde prallen drei der Flieger mit voller Wucht in das World Trade Center und das Pentagon, das Verteidigungsministerium der USA, der vierte stürzt in Pennsylvania ab. Das schwer getroffene WTC stürzt nach einem kurzen Todeskampf in sich zusammen und begräbt über 3000 Menschen unter sich; die WTC-Türme, das Wahrzeichen von New York - nur noch ein qualmender Schuttberg. Amerika ist traumatisiert. Brit erfährt erst verspätet von den dramatischen Vorfällen; die Pop-Prinzessin weilt zu diesem Zeitpunkt im australischen Sydney, wo sie ein TV-Special aufzeichnet. Erleichtert hört sie am Telefon, dass ihr Bruder, der in ihrem New Yorker Apartment wohnt, wohlauf ist. Doch eine schnelle Rückkehr in die USA ist vorerst ausgeschlossen, der Luftraum wurde in der Annahme weiterer Anschläge gesperrt. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich etwas Ablenkung vor Ort zu gönnen. Während am Strand entstandene "Oben-ohne"-Fotos die Fans erfreuen, ist "Pepsi" mächtig sauer auf Brit, denn die wird mit einer Flasche "Coca Cola" erwischt. Zurück in den USA nimmt sie mit zahlreichen anderen Stars den Charity-Song "What's Going On" neu auf, dessen Einnahmen an die Hinterbliebenen der Opfer gehen (ursprünglich sollte der Erlös für den Kampf gegen AIDS gespendet werden). Zudem soll auch ein Teil der Einnahmen ihrer anstehenden US-Tour wohltätig genutzt werden.

"Britney" und das neue Image
Schon lange vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums betont Britney ständig, dass sie nicht mehr das kleine Mädchen sein will, das sie am Anfang ihrer Karriere war. Mit fast 20 Jahren sei es an der Zeit, das Unschulds-Image abzustreifen und sich ein reiferes zuzulegen. Wie sich ihre musikalische Wandlung anhört, können die Fans ab Oktober beurteilen, als "I'm A Slave 4 U" erscheint. Die Reaktion ist durchwachsen: manche Fans mögen den ungewohnten Stil, andere finden ihn schlicht und einfach grässlich. Zwar gelingt ihr der Direkteinstieg auf Platz 3 der deutschen Charts, doch nach nur einer Woche befindet sich die Single im freien Fall. In den USA ist bereits in den Top 30 Schluss. Nun liegt das Hauptaugenmerk auf dem neuen Album, das Anfang November in die Läden kommt. "Britney", so der schlichte Titel der CD, schießt erwartungsgemäß an die Spitze der Charts, belegt in den USA und Deutschland erneut Platz 1. Doch auch hier ist bereits nach einer Woche Rückzug angesagt. Zwar hält sich das Album noch in den amerikanischen Top 5, doch in Deutschland reicht es nur zu 2 Wochen Top Ten. Besonders schlecht das Abschneiden in Großbritannien, wo "Britney" nur auf Rang 7 einsteigt um eine Woche später gar aus den Top 20 zu stürzen. Zu diesem Zeitpunkt begeistert Britney bereits wieder ihr amerikanisches Publikum mit einer neuen Tour. Weniger erfreulich allerdings die Ankündigung von Jive, einen erneuten Single-Split durchzuführen. Während in den USA "I'm Not A Girl, Not Yet A Woman" erscheinen soll (passend zum Start von "Crossroads"), plant man für Europa die Auskopplung von "Overprotected". Für viele Fans, die beide Songs mögen, ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar, zumal die Begründung, in Europa wären Balladen chancenlos, äußerst fragwürdig erscheint. Zwar revidiert Jive diese Entscheidung wieder, doch auch die neue Lösung ist mehr als unbefriedigend, würde sie den deutschen Fans nun "Overprotected" vorenthalten. Bei all der musikalischen Verwirrung geht Brits 20. Geburtstag beinahe unter. Dabei hat dieser einen symbolischen Wert. Denn mit dem Titel "Teen-Queen of Pop" verabschiedet sich wieder ein Stück Vergangenheit...

Britney auf Promo-Tour und in diversen TV-Sendungen
Gleich zu Beginn des Jahres 2002 begibt sich Britney auf große Promotion-Tour durch Europa, um für ihre neue Single "Overprotected", aber vor allem für ihren Film "Crossroads" zu werben. Dabei kommt sie auch mal wieder nach Deutschland. Während des Besuchs im Kölner Schokoladenmuseum vergleicht sie den Genuss von Schokolade mit einem Orgasmus - für einige sicherlich wieder ein Beweis dafür, dass Britney offenbar keine Jungfrau mehr ist - ihren Fans erscheint dieses "Bekenntnis" jedoch weniger skandalös. Brit tritt auch bei VIVA Interaktiv - übrigens zum zweiten Mal seit Beginn ihrer Karriere - und bei Alfred Bioleks Talkshow "Boulevard Bio" auf. Thema seiner Sendung: "Niemand ist perfekt". Allein das Auftreten zu solch einem Thema spricht eindeutig für Britney. Auch die erste Award-Show des Jahres lässt nicht lange auf sich warten. Dabei machen die American Music Awards wie alljährlich erneut den Auftakt. Bei der am 9. Januar stattfindenden Preisverleihung nimmt Brit zwar keinen Award mit nach Hause, performt dafür aber den Song "I'm Not A Girl, Not Yet A Woman" von ihrem neuen Album "Britney" und erntet für ihren Live-Auftritt stürmenden Applaus vom Publikum. In Cannes ist es dann endlich soweit: "Crossroads" feiert am 19. Januar Premiere. Zwar stößt zuvor eine kurze Vorschau des Films in London auf weniger gute Kritik in Form von schallendem Gelächter, doch lässt Britney sich davon keineswegs entmutigen: "Alles, was Kritiker mögen, hasse ich", so ihr Kommentar dazu. Britney ist fest davon überzeugt, dass ihr Film-Debut erfolgreich sein wird und ihren Fans gefallen wird. In den Charts geht es für das Popsternchen allerdings langsam abwärts. Anfang Januar fällt "I'm A Slave 4 U", drei Monate nach dessen Veröffentlichung, aus den Top 100 der deutschen und amerikanischen Charts. Und auch "Britney" befindet sich Ende Januar nur noch in den Top 30 der Album-Charts.

Großer Kino-Erfolg und neue Pläne
Britney sollte Recht behalten, als sie versprach, dass "Crossroads" erfolgreich sein würde. Bereits in der ersten Woche spielt der Film in den amerikanischen Kinos 14,6 Millionen US-Dollar ein und belegt somit Rang 2 der Kino-Charts. Eine enorme Leistung, denn viele andere Stars aus dem Musik-Business (wie z.B. Mariah Carey oder Madonna) scheiterten kläglich an ihrem Vorhaben, sich ein Standbein in der Filmbranche aufzubauen. Doch damit nicht genug, denn Britney wird eine kleine Gastrolle in "Austin Powers 3: Goldständer" an der Seite von Mike Meyers zugeteilt, in der sich die Pop-Prinzessin selbst spielt. Hat Britney keine Lust mehr zu singen? Wohl kaum, denn bereits im Februar kommt ihre neue Single "I'm Not A Girl, Not Yet A Woman" in die Läden und ist damit die zweite Single-Auskopplung aus "Britney" in Deutschland. Ihr neuer Song steigt prompt von 0 auf Platz 14 ein, kann aber leider nicht an den Erfolg des Vorgängers (von 0 auf 3) anknüpfen. Dafür gewinnt Brit den MTV Asia Award in der Kategorie "Best Female Artist" und bedankt sich bei ihren Fans per Video-Botschaft. Außerdem hat Brit vor, im Sommer durch die USA zu touren - Enttäuschung bei den deutschen Fans, denn Britneys letzte Deutschland-Tournee liegt schon ein Weilchen zurück. Trost erhalten die Fans schließlich durch die Ausstrahlung des "Live From Las Vegas"-Konzerts im Fernsehen, das Britney kurz vor ihrem 20. Geburtstag gab und vom amerikanischen Sender HBO aufgezeichnet wurde. In Deutschland läuft "Not A Girl", so der europäische Titel des Films, am 28. März an und schafft auf Anhieb den Einstieg auf Position 6 in die deutschen Kino-Charts. Zuvor erscheint Brit auf der Pressekonferenz in Köln, wo sie sich den Fragen der neugierigen Reporter stellt. Am 23.03.2002 tritt sie nach über 2 Jahren wieder einmal bei "Wetten, dass...?" auf, um ihre neue Single zu performen und als Pate an einer Wette teilzunehmen. Negative Schlagzeilen macht Brit allerdings, als sie erst mit einer Stunde Verspätung bei der Premiere von "Crossroads" in London ankommt und dann den wartenden Fans keine Autogramme gibt, die Britney daraufhin ausbuhen.

Schock: Trennung von Justin/Scheidung ihrer Eltern
Das Jahr 2002 meint es jedoch nicht nur gut mit Britney. Nach einer langjährigen Beziehung mit 'N Sync-Frontmann Justin Timberlake kommt es zum Split. Im Vorfeld wurden bereits immer wieder Gerüchte laut, dass es zwischen den beiden nicht mehr funktionieren würde. Spekulationen über die Trennung gibt es viele: Sie hätten sich auseinander gelebt, weil sie zu wenig Zeit füreinander gehabt hätten, Britney sei schwanger (wurde jedoch sofort dementiert), Justin fühle sich zu jung für eine feste Bindung und wolle Brit noch nicht heiraten. Auch Eifersucht und Vertrauensbruch sollen eine Rolle gespielt haben. Den wirklichen Grund wissen wohl nur die beiden. Trotzdem ist die Tatsache, dass ein solcher Beruf auch viel Stress und wenig Zeit für Freunde und Familie mit sich bringt, ein nicht unwichtiger Aspekt für die schmerzliche Trennung. Als hätte es schlimmer nicht kommen können, folgt kurze Zeit später die nächste Hiobs-Botschaft: Britneys Eltern Jamie und Lynne wollen sich nach 30 Jahren gemeinsamer Ehe scheiden lassen. Ursache hierfür sei Britneys Ruhm als Star. Lynne gefiele es mit Britney durch die Welt zu reisen, hingegen Jamie lieber ein weniger aufregendes Leben bevorzuge. In Folge dessen trennen sich ihre Eltern und ziehen auseinander.

Britney liebt Rock'n'Roll und eröffnet ein Restaurant
Nach der Trennung von Justin und der Scheidung ihrer Eltern widmet sich Britney wieder völlig der Musik. Sie tourt auf ihrer "Dream Within A Dream"-Tour durch die USA und dreht das Video für ihre kommende Single "I Love Rock 'n' Roll", so der Titel des Songs, der Juni 2002 die deutschen Charts stürmt und auf Platz 7 einsteigt. Ganz unbekannt dürfte der Song allerdings nicht sein, da er ein Cover des aus den 80ern stammenden gleichnamigen Rock-Klassikers von Joan Jett ist. Hier erleben die Fans eine völlig neue Seite von Britney, wie schon bei "I'm A Slave 4 U". Und auch hier scheiden sich wieder die Geister: Einige halten den Song für eine gelungene Cover-Version, andere meinen, er sei bloß ein schlechter Abklatsch des Originals. Frankreich kommt dabei in den Genuss eines anderen Songs. Hier wird die Single "Anticipating" ausgekoppelt. Der Clip dazu zeigt Brits Live-Performance des Songs auf ihrer "Live From Las Vegas"-Tour, die sich auch auf dem gleichnamigen Home-Video befindet. Unter dem Jubel hunderter Fans und einem großen Medienaufgebot eröffnet Britney Ende Juni ihr Restaurant "Nyla" in New York. Der Name des Restaurants setzt sich aus den Abkürzungen von Brits Lieblingsorten zusammen (New York und Louisiana).

Brit macht 6 Monate Pause
Nach Abschluss ihrer "Dream Within A Dream"-Tour Ende Juli fasst Britney einen Entschluss. Nach den privaten Ereignissen, einigen angedichteten Affären mit Marc Terenzi, Mitglied der Boyband Natural und Rennfahrer Jeff Gordon und diversen Tour-Pannen (u.a. "Mittelfinger-Aktion" in Mexico City) benötigt Brit Zeit, um mit sich, ihrer Karriere und ihrem Leben wieder klar zu kommen. Daraufhin nimmt sich Britney eine 6-monatige Auszeit, die sie sich nach 4 Jahren harter Arbeit in diesem Business auch verdient hat. "Ich möchte für ein paar Monate einfach mal nichts machen", sagt das Popsternchen in einem Interview. Diese Freizeit nutzt sie, um sich zu entspannen und mit ihrer Familie und ihren Freunden zusammen zu sein. Nebenbei beginnen auch die Arbeiten an ihrem 4. Album, das Ende 2003 erscheinen soll. Außerdem ist sie auch mit einem neuen Filmprojekt, das von NASCAR-Rennen und Motorsport handelt (Britney soll die Tochter eines Rennfahrers spielen), beschäftigt. Am 30. September 2002 kommt schließlich "Boys", Britneys definitiv letzte Single-Auskopplung aus ihrem 3. Album "Britney", in Deutschland heraus. Ihre neue Single steigt auf Platz 19 der Top 100 ein - Britneys schlechtester Chart-Einstieg seit Beginn ihrer Karriere. Bei dem Song handelt es sich jedoch nicht um die Album-Version, sondern um einen Remix. Im Videoclip zu "Boys (Co-Ed Remix) " sind u.a. auch Pharell Williams von den Neptunes und "Austin Powers"-Darsteller Mike Meyers zu sehen. Bei den diesjährigen MTV Video Music Awards, bei denen Brit gleich dreimal nominiert ist ("Best Female Video", "Best Dance Video" und "Best Choreography in a Video"; alle für "I'm A Slave 4 U"), geht sie (wie bereits in den Vorjahren) wieder einmal leer aus. Ein erhoffter Überraschungsauftritt bleibt auch aus. Dafür gratuliert sie Michael Jackson zu seinem 44. Geburtstag und übergibt einen "Moon Man" an No Doubt ("Best Pop Video" für "Hey Baby"). Bei den "Teen Choice Awards" gewinnt Britney den Award als "Choice Female Artist" und den "Choice Female Hottie"-Award.

Auch bei den Emmys geht sie nicht leer aus, denn sie erhält für ihre "Saturday Night Live"-Episode vom 2. Februar 2002 und für das "Live From Las Vegas"-Konzert jeweils eine Auszeichnung der Kategorie "Best Technical Direction". Für Britneys soziales Engagement bekommt die Pop-Prinzessin den prestigeträchtigen "Children's Choice Award" des "Neil Bogart Memorial Fund" verliehen. 2001 steckte Britney viel Zeit und Aufwand in ihre "Britney Spears Foundation" und in ihr Camp der "Performing Arts", das sie zusammen mit ihrem Bruder Bryan gegründet hat, um benachteiligten Kindern die Chance zu geben, ihre Kreativität zu entwickeln und von ihrer "Dream Within A Dream"-Tour spendete sie 1 Million Dollar für die Kinder der Opfer des 11. Septembers 2001. Nach so vielen Auszeichnungen für Brit macht ihr Restaurant leider nur noch Negativ-Schlagzeilen: Nach einer Lebensmittelvergiftung einiger Gäste, der Entlassung von Angestellten, einer Messerstecherei vor dem Lokal und verschiedenen nicht bezahlten Rechnungen hat Britney ein halbes Jahr nach der Eröffnung die Nase voll vom "Nyla" und beschließt, es so schnell wie möglich an einen neuen Besitzer abzutreten. Zu allem Überfluss will der Getränkehersteller "Pepsi" den Werbevertrag mit Britney nicht verlängern, da sich das Unternehmen in letzter Zeit immer öfter über das Verhalten der Pop-Prinzessin ärgerte (z.B. wurde sie in der Öffentlichkeit mit einer Coca Cola-Flasche erwischt). Britneys Image passe einfach nicht mehr zu dem Image, das "Pepsi" wolle. Britneys Nachfolgerin soll Beyoncé Knowles von der Gruppe Destiny's Child sein. Zu Ende des Jahres steht jedoch noch ein Höhepunkt aus: Brits 21. Geburtstag. Denn nun ist sie endlich volljährig. Die Presse hat jetzt einen Grund weniger sich darüber aufzuregen, sollte Britney mal mit einem alkoholischen Getränk "erwischt" werden. Eine offizielle Geburtstagsfeier findet später in New York statt. Und so neigt sich das Jahr 2002 allmählich dem Ende zu.

Ende der Pause - Beginn neuer Beziehungen?
Bereits Ende 2002 tauchen in den einschlägigen Klatschblättern vermehrt Mutmaßungen auf, Britney würde sich mit anderen Männern vergnügen und sich so über die zerbrochene Beziehung zu Justin hinwegtrösten. Es wird spekuliert, dass sie gleich mehrere Affären haben soll, u.a. mit Ben Affleck, der zu dem Zeitpunkt mit Jennifer Lopez liiert ist. Jedoch ist Affleck nicht der Einzige, dem eine Liaison mit Spears nachgesagt wird, denn schon kurze Zeit später meldet sich jemand ganz anderes zu Wort: Limp-Bizkit-Frontmann Fred Durst. Er spricht erstmals ganz offen über seine Gefühle zu Britney und überrascht damit zahllose Fans: "Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch solche Gefühle in mir hervorrufen könnte. Ich habe vorher noch nie so gefühlt. Sie ist ein süßes, erstaunliches Mädchen, und ich bin glücklich!" Ursprünglich war die Rede davon, dass die beiden an einem gemeinsamen Song für Brits kommendes Album arbeiten würden. Umso größer war nun das Erstaunen über Freds öffentliches Bekenntnis, womit nun wahrlich niemand rechnete. In einem MTV-Interview räumt Britney endgültig mit den Spekulationen um eine Affäre mit Fred Durst auf, indem sie ein Techtelmechtel verneint. Sie sagt, sie habe 3 Tage mit ihm für ihr neues Album zusammengearbeitet und finde ihn auch wirklich nett, betont aber vehement, dass er nicht ihr Typ sei und dementiert damit eine feste Beziehung. Mit diesem klaren Statement seitens Britney sollte der Sache ein Ende gesetzt sein. Durst ist jedoch darüber empört, dass Brit alles abstreitet und beharrt weiterhin darauf, mit Britney eine heftige Affäre gehabt zu haben. Als hätte Brit nicht schon genug Schlagzeilen mit ihrem Privatleben gemacht, wird sie auch noch gesichtet, wie sie - anscheinend im alkoholisierten Zustand - mit dem irischen Schauspieler und Freund von Ben Affleck, Colin Farrell, in einem Nachtclub in L.A. heftig herumknutscht. Wenig später sieht man die beiden Arm in Arm auf einer Filmpremiere. Hat Britney etwa schon wieder einen Neuen? Entwarnung: Nach wenigen Tagen gibt Colin ihr den Laufpass. Nach all den Eskapaden der letzten Zeit stellt sich für viele Fans wohl nur noch eine Frage: "Was ist nur mit Britney Spears los?"

Unterdessen geht die scheinbar unendliche Geschichte "Britney & Justin" in eine neue Runde. Zuerst plaudert Justin intime Details ihrer Beziehung aus und verletzt damit - verständlicherweise - Britneys Gefühle. Dann wird auch noch bekannt, dass er in seinem neuen Video zu "Cry Me A River" eine eindeutig zweideutige Anspielung auf seine Ex-Freundin Britney plane, denn in dem Clip soll eine Doppelgängerin der Pop-Prinzessin auftauchen, an der sich Justin rächt, weil ihn diese offensichtlich mit einem anderen Typen betrügt. Reiner Zufall oder ein persönlicher Rachefeldzug Justins? Timberlake hält sich in Interviews zunächst bedeckt. Er betont jedoch mehrmals, dass er sein Vertrauen in sie verloren habe. Ungeachtet dessen genießt Britneys Ex-Verlobter den Medienrummel und die gewollte Aufmerksamkeit, die seiner noch jungen Solo-Karriere zusätzlichen Aufwind im schnelllebigen Musikbusiness verschafft. Die Fans der US-Sängerin sind von Justins gnadenlosem Ausschlachten der Beziehung entrüstet und blicken, angesichts dieser Tatsachen, einer vermeintlichen Reunion des einstigen Traumpaares mehr als skeptisch entgegen.

Noch im Dezember 2002 - also noch während ihrer offiziellen Pause - beginnt Britney mit den Aufnahmen zum vierten Album. Für ihre Studiosessions bekommt sie von diversen Produzenten Unterstützung. Die sollen ihr dabei helfen, einen völlig neuen Sound für das zu dem Zeitpunkt noch unbetitelte Werk zu finden.

Preisverleihungen, Produzenten und Partys
Bei den allerersten TRL-Awards im Februar 2003 sieht man Brit, die nach ihrer selbst eingelegten Pause wieder sehr erholt wirkt, als Co-Moderatorin. Gleich zu Beginn der Show das freudige Ereignis: Britney erhält den "First Lady"-Award, für den u.a. auch Christina Aguilera und Shakira nominiert sind. Strahlend empfängt das Popsternchen diese besondere Auszeichnung und sorgt die ganze Show über mit ihrem Charme für gute Unterhaltung. Soziales Engagement beweist Britney als sie im März auf einer Krebsmesse in Baton Rouge erscheint. Das Ziel dieser Veranstaltung ist es, über die Krankheit zu informieren und Unterstützung im Kampf gegen Krebs zu zeigen. Brit sieht darin eine persönliche Mission, denn auch ihre Familie blieb von der schrecklichen Krankheit nicht verschont, als im September 1999 bei ihrer Tante Sandra Krebs diagnostiziert wurde. Auch Britneys Großmutter litt an Krebs und verstarb sogar daran.

Direkt im Anschluss an die TRL-Awards begibt sich Britney wieder ins Studio. Auch die Kollaborationen gestalten sich diesmal noch vielfältiger als bei "Britney". Die Liste potentieller Produzenten erscheint daher lang: William Orbit, Daft Punk, Rodney Jerkins, Fred Durst, The Neptunes, Guy Chambers, Cathy Dennis, 7 Aurelius, The Matrix etc. Es wird aber immer wieder betont, dass es von Britneys Management keine offizielle Bestätigung für eine Zusammenarbeit gibt. Auch ob die produzierten Songs (wenn die Gerüchte denn der Wahrheit entsprechen) alle auf das Album kommen, bleibt weiterhin unklar. Fakt ist jedoch, dass Brits Album eines der am meist ersehntesten für das Jahr 2003 ist.

Immer häufiger sieht man Britney auf Partys und in Clubs. Im Normalfall wäre das in diesem Alter nicht weiter verwunderlich. Allein die Presse redet hierbei von Exzessen oder Saufgelagen. Sicherlich kann man nicht leugnen, dass Britney im Laufe der Jahre immer mehr von ihrem ursprünglichen "Sauber-Image" abweicht, darf dabei aber auch nicht die immense Medienpräsenz vergessen, die sie - manches Mal gar ungewollt - genießt. Jedes andere Mädchen in ihrem Alter mag sogar einen ähnlichen Lebensstil haben, nur mit dem Unterschied, dass der nicht akribisch genau von den Medien unter die Lupe genommen wird, wie es bei Britney Spears der Fall ist.

Unerwarteter Erfolg und andere Überraschungen
Die nächsten Monate sind gekennzeichnet von Gerüchten über Songs und Produzenten für Britneys viertes Album. Immer wieder tauchen Falschmeldungen und inoffizielle Bekanntgaben und Informationen auf. Dabei geht Brits unerwarteter Erfolg mit einer weiteren Single-Auskopplung aus dem 2001er Album "Britney" fast unter. "Anticipating", das nur in Frankreich veröffentlicht wurde, erfreut nun auch Britneys asiatische Fans. Der Song schafft auf den Philippinen auf Anhieb den Sprung an die Spitze und auch im restlichen Asien ist die Single ziemlich erfolgreich. Damit kann der US-Superstar einen weiteren internationalen Erfolg in punkto Musik verbuchen. Aber spätestens im April, als man eine kurzhaarige, brünette Britney in Soho (Manhattan) zu Gesicht bekommt, weiß auch der letzte Fan, dass die 4. Album-Ära längst begonnen hat. Diese optische Veränderung wird als eine der größten Überraschungen in ihrer Karriere angesehen, da man sie so noch nie gesehen hat. Hängt der neue Look etwa mit den neuen persönlicheren Songs zusammen? Doch bereits einen Monat später kehrt Brit wieder zu ihrer blonden Haarpracht zurück. Zum bald erscheinenden Album gibt Brit kurz darauf ein klares Statement ab: "Ich möchte, dass die Menschen es entweder lieben oder hassen werden - nichts dazwischen."

Ende Mai findet auf MTV Amerika ein "First Listen" statt, um den wartenden Fans schon einmal einen Vorgeschmack auf den kommenden Longplayer zu bieten. Dabei werden vorab drei Tracks vorgestellt. Quellen, die Britney näher stehen, bezeichnen die Tracks als "upbeat". Diese Bezeichnung soll auch für das restliche Album richtungweisend sein. Für das erscheinende Album will sich Britney ein ganz neues Image aufbauen. Hierfür hat sie ihre Sexualität entdeckt. Dies hängt vor allem auch mit den neuen Songs zusammen; alles soll sinnlicher werden. Damit versucht Britney ihre Grenzen etwas auszuweiten. Sie posiert für Magazine wie "Elle", "Rolling Stone" und "Esquire". Die dabei entstandenen Bilder zeigen eine sehr freizügige und erotische Britney ohne dabei billig oder abgeschmackt zu wirken. Außerdem räumt Brit mit ihrer Vergangenheit auf, indem sie in mehreren Interviews Stellung bezieht. Sie räumt ein, dass sie raucht und bereits Erfahrungen mit Drogen gemacht habe, sieht aber gleichzeitig ein, dass es ein Fehler war. Auch zur Beziehung mit Justin spricht sie sehr offen. Im "W-Magazine" gesteht Brit: "Ich habe nur mit einem einzigen Menschen in meinem Leben geschlafen. Als ich mit Justin 2 Jahre zusammen war, ist es passiert, weil ich dachte, dass er der Richtige ist. Aber er war es nicht!" Damit zieht die Pop-Prinzessin endlich einen Schlussstrich und alle Gerüchte über ihre Jungfräulichkeit sollten nun auch endgültig der Vergangenheit angehören.

Ende August finden dann die MTV Video Music Awards in New York statt. Schon im Vorfeld kommt es zu einem Hin und Her um einen möglichen Auftritt von Britney. Bei dem ganzen Wirrwarr steigt natürlich auch die Spannung bei den Fans ins Unermessliche, bis es dann soweit ist und die Show endlich beginnt. Schon wenige Sekunden später wird das Geheimnis gelüftet: Nachdem die Musik zu Madonnas legendärem "Like A Virgin" zu spielen beginnt, lüftet sich der Vorhang. Zum Erstaunen aller tritt eine in einem atemberaubenden, weißen Brautkleid geschmückte Britney, die auf einer riesigen Torte steht, zum Vorschein. Während Brit die Treppe der Torte hinuntersteigt, singt sie live die ersten beiden Strophen des weltbekannten Liedes. Unten angekommen wird sie von niemand Geringerem als Christina Aguilera, die ebenfalls ein weißes Hochzeitskleid trägt, musikalisch abgelöst. Danach schwebt auch noch Madonna persönlich aus der Torte empor und gemeinsam singen alle drei ihren neuesten Hit "Hollywood". Mitten in der Performance küsst Madonna zuerst Britney und dann auch Christina auf den Mund - der Schocker dieses Abends. Zum Schluss kommt auch noch Missy Elliott hinzu und bringt den Auftritt zu Ende. Ein einmaliges Ereignis, das eindeutig VMA-Geschichte geschrieben hat. Schon bei den allerersten MTV Video Music Awards im Jahre 1984 eröffnete Madonna die Show auf die gleiche Weise, wie Britney es nun tat. Auch wenn unsere Pop-Prinzessin wieder keinen Award (sie ist in der Kategorie "Best Video From A Film" mit ihrem Song "Boys (Co-Ed Remix)" aus "Austin Powers 3: Goldmember" nominiert) mit nach Hause nehmen darf, so wird dieser spektakuläre Auftritt wohl noch für lange Zeit in Erinnerung bleiben.

"In The Zone"
Britneys Comeback läuft auf Hochtouren. Im September nimmt das Popsternchen am NFL Kickoff-Konzert teil und präsentiert der Welt zum ersten Mal einen der neuen Tracks. "Me Against The Music", so der etwas erstaunliche Titel, begeistert das Publikum, dessen Reaktionen auf Lied und Performance sich in stürmendem Applaus zeigen. Der sehr clubtaugliche Song stellt auch zugleich die erste Single-Auskopplung aus dem neuen Album dar. "In The Zone", so der Titel des fulminanten Meisterwerkes, feiert am 17. November 2003 seine europaweite Veröffentlichung. Vorab schafft "Me Against The Music" bei uns den Charteinstieg auf Rang 5, in Großbritannien auf Rang 2 und z.B. in Irland und Spanien kann sich Britneys neue Scheibe in der ersten Woche sogar Platz 1 der Charts sichern. Im gleichnamigen Videoclip (produziert von Paul Hunter) tritt neben Brit auch Madonna auf, denn seit ihrer gemeinsamen VMA-Performance sind die beiden zu guten Freunden geworden. Mit dem Duett, das schon seit langem geplant, angesichts der vollen Terminkalender beider Superstars aber nie realisiert werden konnte, geht ein weiterer Kindheitstraum der Pop-Prinzessin in Erfüllung. Im Video liefern sie sich dann ein ausgeklügeltes Katz-und-Maus-Spiel, das am Ende - wenn auch nur angedeutet - ein wenig an den Bühnenkuss der beiden Damen, der auch als "Kuss des Jahres" betitelt wird, erinnert.

Sowohl Album als auch Single erfreuen sich weltweit positiver Resonanzen. Nachdem "In The Zone" (Britney hat 8 Songs co-produziert) in den USA veröffentlicht wird, verkauft es sich in der ersten Woche über 600 000 Mal. Damit schafft Brit zum vierten Mal den Sprung an die Spitze der amerikanischen Billboard Charts. Auch in Frankreich gelingt ihr der Direkteinstieg auf die 1. In Deutschland muss sie sich dagegen mit Position 2 zufrieden geben und erreicht somit erstmals nicht die Pole Position der deutschen Albumcharts. In den USA erreicht die Platte schon nach 5 Wochen und mehr als 1,3 Millionen verkauften Tonträgern Doppelplatin-Status. Neben den Ehrungen ihrer musikalischen Erfolge wird Britney von dem Starmagazin "Glamour" für ihr Camp der "Performing Arts" ausgezeichnet und erhält zudem noch eine Auszeichnung der ganz besonderen Art: Mit einem Stern auf dem berühmten "Walk Of Fame" in Hollywood ist sie der jüngste Star, der jemals dort verewigt wurde - ein Meilenstein ihrer Karriere. Kaum zu fassen, was Britney in der kurzen Zeit bisher schon alles erreicht hat. Ohne Zweifel zählt sie zu den erfolgreichsten Persönlichkeiten der Welt, wofür sie allerdings auch sehr hart gearbeitet hat. Diesen Stern hat sie sich auf alle Fälle verdient. Britneys 22. Geburtstag hat eine besondere Bedeutung: Vor 5 Jahren begann für die damals noch junge Britney Spears ein Leben im Musikbusiness, das seitdem von unglaublichem Erfolg, aber auch privaten Tiefpunkten gekennzeichnet war. Ihren Geburtstag verbringt Brit - ganz unspektakulär - mit einer Freundin in Los Angeles. Danach begibt sie sich auf Promo-Tour nach Südkorea und Japan. Die Weihnachtsfeiertage verbringt Britney ganz entspannt im Kreise ihrer Familie in Kentwood. Und so klingt das Jahr 2003 ganz idyllisch aus.

Blitz-Ehe und Annullierung
2004 hat gerade erst begonnen, da wird die Welt schon mit einer Nachricht konfrontiert, auf die wirklich niemand gefasst war: Britney hat am Samstagmorgen, den 03.01.2004, ganz spontan ihren Jugendfreund Jason Allen Alexander in Las Vegas geheiratet! Die Fans sind sprachlos. Britney, die schon Silvester im Spielerparadies Las Vegas verbrachte, habe aus einer Laune heraus ihren Freund aus Kindertagen in der Kapelle "Little White Chapel" geehelicht. Sie trug dabei kein klassisches Brautkleid, sondern eine Jeans und eine Baseballkappe. Die Brautführung soll von einem anwesenden Hotelpförtner übernommen worden sein. Was hat sich Britney dabei nur gedacht? Nun, den Einfall zur Spontantrauung sollen Jason und Britney offenbar während einer Party im "Palms Casino Hotel" am Freitagabend gehabt haben. Sie haben sich dann so schnell es nur ging auf den Weg zu einer Kapelle gemacht. Dort angekommen wurde ihnen mitgeteilt, dass sie eine Hochzeits-Lizenz beantragen müssen und erst dann in den heiligen Stand der Ehe versetzt werden dürfen. Nachdem sie sich die erforderliche Genehmigung ausstellen ließen, kehrten sie zurück zur Kapelle und vollzogen die Eheschließung.

Wenige Stunden danach folgt bereits die Ernüchterung. Britney erkennt ihr unüberlegtes Handeln und will nur noch eins: die Annullierung der Ehe. Nach Unterzeichnen des Dokuments beider Parteien wird am Montag die Aufhebung des Ehestandes als rechtskräftig erklärt - die Ehe hat damit praktisch nie stattgefunden. Wichtig dabei ist, wäre es zu einer Scheidung gekommen, hätte Jason sogar Anspruch auf Britneys millionenschweres Vermögen gehabt. Dennoch schuldet Britney aller Welt und besonders ihren treuen Anhängern immer noch eine Erklärung, die nach dem ganzen Trubel auch folgt. Als Brit bei TRL per Telefon live zugeschaltet wird, nimmt sie erstmals Stellung. Sie glaube immer noch an die Unantastbarkeit der Ehe, gesteht aber gleichzeitig ein, dass sie in Las Vegas ein Gefühl überkam und ihr die Sache dann einfach aus den Händen glitt. In einem anderen Interview sagt die Pop-Prinzessin: "Um ehrlich zu sein wollte ich erfahren, wie es ist verheiratet zu sein. Ich wollte unbedingt etwas Abgefahrenes, Verrücktes machen und habe keinen Moment darüber nachgedacht, welche Auswirkungen das Ganze haben könnte", und ergänzt dann noch selbstkritisch "Aber ich habe daraus gelernt. In Zukunft werde ich mir genau überlegen, was ich mache. Denn mein Ausrutscher steht in keinem Verhältnis zu den Auswirkungen, die er durch die Medienwelt bekam." Doch Britney ist stark und lässt sich von den Medien (damit verbunden waren zahlreiche Veralberungen) nicht mehr beeinflussen. Sie schließt dieses Kapitel ihres Lebens ab und richtet ihren Blick wieder auf das Eigentliche, ihre Musik. Erst über ein ganzes Jahr später soll Britney jedoch zu ihrem eigentlichen Beweggrund Stellung nehmen. Im Allure Magazine verrät sie, dass sie ihre in Scheidung lebenden Eltern dazu bringen wollte zumindest wieder miteinander zu reden; was Brit letztendlich mit der Kurzschlusshandlung in Las Vegas auch geschafft hat. „Ich hatte das Gefühl, dass ich sie wieder zueinander bringen musste. Es musste etwas geschehen. Ich habe mich verloren und allein gefühlt“, so die Sängerin.

Welttour und neue Single
Jive gibt bekannt, dass Britney im März 2004 auf Welttournee gehen wird. Tour-Auftakt ist am 2. März in San Diego. Doch diesmal kommt nicht nur Nordamerika (wie es bereits in den letzten Jahren immer der Fall war) in den Genuss von Britneys überragenden Live-Performances. Nach 3 1/2 Jahren Abstinenz wird Brit auch wieder nach Deutschland kommen um hier für ihre Fans zu performen. Einen Vorgeschmack bietet die US-Sängerin den deutschen Fans schon einmal, als sie im Januar für die Aufzeichnung eines "Top Of The Pops"-Specials nach Köln reist. "The Onyx Hotel Tour" verspricht nicht nur eine Menge Überraschungen, sondern führt auch in andere Teile Europas, Asiens und nach Australien. Gesponsert wird die Konzerttour rund um den Globus von dem Musiksender MTV.

Außerdem ist es an der Zeit, dass eine weitere Single aus "In The Zone" die Charts aufmischt. Jive ist für "(I Got That) Boom Boom" oder "Outrageous", da sich der Trend in den USA immer mehr in Richtung Hip Hop abzeichnet. Doch Britney stemmt sich vehement dagegen. Sie möchte, dass "Toxic", einer ihrer Lieblingssongs auf dem Album, als nächste Single erscheinen soll und kann auch diesmal, wie schon bei "Me Against The Music", ihren Willen durchsetzen. Produzent des Videoclips ist ein alter Bekannter: Joseph Kahn, der auch schon bei "Stronger" Regie führte. Und auch das Video zu "Toxic" gestaltet sich wieder sehr sexy. Aber auch der Song überzeugt weltweit mit hervorragenden Chart-Ergebnissen. Der flotte Dancefloor-Kracher mausert sich zu einem der größten Hits in Britneys bisheriger Karriere. „Toxic“ belegt in vielen Ländern von Australien bis Südafrika Rang 1, darunter auch im prestigeträchtigen England, und stürmt auf Platz 1 der Welt Charts. Außerdem ist es Brits erster Top-10-Hit in den Billboard Charts seit „Oops!... I Did It Again“. In Deutschland kann "Toxic" sogar seinen Vorgänger übertrumpfen und steigt auf Platz 4 der Single-Charts ein.

"Everytime"
Im März gibt Britney bekannt, dass "Everytime" die dritte Single-Auskopplung aus "In The Zone" werden wird. Bald darauf wird auch das Video zur wunderschönen Ballade abgedreht, Regisseur ist diesmal David LaChapelle. Als jedoch die Story des Clips enthüllt wird, werden kritische Stimmen laut. Daraufhin wird das Konzept stellenweise abgeändert noch bevor das Video überhaupt im Kasten ist. Doch auch die endgültige Fassung löst eine öffentliche Kontroverse aus. Der von Dramatik gekennzeichnete Clip beinhalte angeblich Selbstmordszenen (das rote Bändchen am Handgelenk wird z.B. als selbst zugefügte Schnittwunde aufgefasst) und könnte die Jugend negativ beeinflussen. Doch schon bald wird klar, dass das tiefgründige Video eines der persönlichsten ist, das der Popstar je in Szene gesetzt hat und vom Leben der Sängerin handelt. Nicht zuletzt dient es auch der Verarbeitung der vergangenen Erlebnisse und setzt zudem auch ein deutliches Zeichen gegenüber den Paparazzi und der Presse, die maßgeblich an Britneys Leben teilhaben wollen.

Im Zuge der spektakulären Tour, die ganze Hallen füllt, tut sich auch wieder einiges in Britneys Privatleben. Sie wird immer öfter mit einem Mann gesehen, der den Medien zunächst unbekannt ist und Britneys Ex wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein scheint. Spekulationen machen sich breit. Ist Brit vielleicht wieder verliebt? Schnell lüftet man das Geheimnis um den ominösen Begleiter: Sein Name ist Kevin Federline, er ist 26 Jahre alt und war ironischerweise sogar einmal Background-Tänzer der Band LFO, die Opening-Act auf einer von Britneys früheren Tourneen gewesen ist. Brisant ist allerdings die Tatsache, dass Kevin zu dem Zeitpunkt bereits Vater einer zweijährigen Tochter und Schauspielerin Shar Jackson erneut schwanger von ihm ist.

Quer durch Europa
Nachdem die Tour durch die USA vorerst beendet ist, nimmt Britney nun Kurs auf Europa. Am 26.04.2004 fällt der Startschuss in London. Zahlreiche Auftritte folgen, darunter auch in Schottland, den Niederlanden, Belgien und Schweden. Zwar muss sie heftige Kritik einstecken, da viele Songs nicht live, sondern per Playback gesungen werden und die Kostüme und Performances sehr freizügig sind, doch die meisten Fans sind begeistert. Dann ist es endlich soweit: Brit kommt nach Deutschland! Am 14. Mai hält sie ihr erstes von insgesamt 5 Deutschland-Konzerten in Frankfurt. Danach geht es weiter nach Italien und Frankreich und schließlich wieder zurück nach Deutschland für zwei weitere Gigs in München und Oberhausen. Auch in den Charts kann Spears wieder von sich reden machen. Während "Toxic" weiterhin seinen Siegeszug durch sämtliche internationale Hitparaden führt, kann auch Nachfolger "Everytime" erste Erfolge verbuchen. Hierzulande steigt die Single auf Platz 4 ein, in den englischen Charts erobert der Song in der ersten Woche sogar Platz 1 und kann damit die Triumph-Serie fortführen. Britney zählt hiermit zur erfolgreichsten Solokünstlerin in England hinter Madonna mit 10 und Kylie Minogue mit 7 Nummer-1-Hits. Vielmehr ist Spears die jüngste aller Zeiten mit 5 Hits auf der Pole Position. Die Ballade schießt auch in vielen anderen Ländern wie China, Irland oder Russland an die Chartspitze und belegt Platz 2 in den Welt Charts. Gekrönt wird dies alles durch die Auszeichnung mit dem Emmy, den das Pop-Sternchen für das von MTV produzierte Special "In The Zone & Out All Night" erhält.

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